Spionage- und Cyberabwehr
Nachrichtendienste fremder Staaten agieren verdeckt, um sensible und schützenswerte Informationen zu gewinnen, Komponenten sowie Know-how zur Herstellung von Massenvernichtungswaffen zu beschaffen oder bestehende Sanktionen zu umgehen. Ebenfalls versuchen sie, hier lebende Oppositionelle auszuspähen und sind in illegitime Einflussnahme, Desinformation und sogar Staatsterrorismus eingebunden.
Um ihre Einsatzziele zu erreichen, nutzen ausländische Nachrichtendienste auch Cyberangriffe. Behörden und Unternehmen, aber auch Einzelpersonen und Oppositionelle, können dabei in das Visier staatlicher Hackergruppierungen geraten.
Aufgabe der Spionage- und Cyberabwehr NRW ist die Aufklärung solcher Aktivitäten sowie der Schutz der Bevölkerung und Institutionen. Durch die Auswertung von Hinweisen, die Bearbeitung von Verdachtsfällen sowie die Durchführung weiterer Maßnahmen ergeben sich hierbei wertvolle Erkenntnisse, um nachrichtendienstlich Aktivitäten aufzuklären und diese zukünftig zu unterbinden. Auch berät und sensibilisiert der Verfassungsschutz potentielle Opfer.
Haben Sie Hinweise auf Aktivitäten fremder Nachrichtendienst?
Glauben Sie, Opfer eines staatlichen ausländischen Hackerangriffs geworden zu sein?
Benötigen Sie eine Beratung bezüglich einer möglichen Proliferationsrelevanz?
Stehen Sie kurz vor Geschäftsreisen in sensible Staaten?
Der Verfassungsschutz NRW steht Ihnen in all diesen Fällen vertraulich zur Seite.
Anfragen und Hinweise können jederzeit an folgende E-Mail-Adressen gerichtet werden:
kontakt.verfassungsschutz@im1.nrw.de (Spionage und Einflussnahme)
proliferationsabwehr@im1.nrw.de (Wirtschaftsspionage und Proliferationsabwehr)
cyberabwehr@im1.nrw.de (Cyberabwehr)
Ebenso kann ein Kontakt über die folgende zentrale Einwahl hergestellt werden: 0211 871 2821
Spionage und Staatsterrorismus
Sensible Informationen sind für ausländische Regierungen und deren Nachrichtendienste von großer Bedeutung, um frühzeitig eigene Vorteile zu generieren und nachteilige Entwicklungen abzuwenden. Interessensbereiche fremder Staaten umfassen hierbei unter anderem Politik, Verwaltung, Militär, Wissenschaft und Wirtschaft.
Fremde Nachrichtendienste versuchen daher auch in Nordrhein-Westfalen mit verdeckten Mitteln sensible und schutzbedürftige Informationen zu sammeln. In den Fokus rücken unter anderem Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im parlamentarischen Bereich, in Ministerien, Behörden und Unternehmen sowie in Forschung und Wissenschaft. Einfallstore für Spionage existieren dabei im realen Alltag, etwa bei Messen, Tagungen und Vortragsveranstaltungen, aber auch in der virtuellen Welt, beispielsweise im Rahmen von Informationsgewinnung über soziale Medien und eine anschließende Kontaktaufnahme durch vermeintliche Head-Hunter oder Think-Tanks.
Viele Nachrichtendienste spähen in Deutschland zudem hier ansässige Oppositionelle und Aktivisten aus und versuchen, deren Organisationen und Strukturen zu unterwandern. Auch ist belegt, dass einige Staaten z mit staatsterroristischen Mitteln agieren, das heißt, sie versuchen, ihre politischen Ziele beispielsweise durch Entführungen und Tötungsdelikte durchzusetzen.
Illegitime Einflussnahme und Desinformation
Zunehmend gehören zu den Aktionsfeldern fremder Nachrichtendienste auch die Desinformation und illegitime Einflussnahme.
Durch Desinformation, also die absichtliche Verbreitung von Falschinformationen, und illegitime Einflussnahme sollen die eigenen Positionen gestärkt und der demokratische Meinungs- und Willensbildungsprozess im Sinne ausländischer Staaten beeinflusst werden. Hierzu zählt auch die Einflussnahme auf Entscheidungsträger in Politik, Wirtschaft und Verwaltung, sowie der Versuch, das Vertrauen der Bevölkerung in die Presse und die demokratischen Institutionen und Prozesse zu schwächen.
Wirtschaftsspionage und Proliferationsabwehr
Nordrhein-Westfalen ist Standort zahlreicher Unternehmen sowie Wissenschaft- und Bildungseinrichtungen im Bereich der Spitzentechnologie. Ausländische Staaten haben daher großes Interesse an den dortigen Entwicklungen, Produkten und Mitarbeitern.
Ziel von Wirtschaftsspionage ist es vor allem, die technologische Entwicklung der eigenen Volkswirtschaft zu unterstützen oder einen anderen Wettbewerbsvorteil zu erlangen.
Die Proliferationsabwehr dient der Verhinderung der illegalen Beschaffung von Gütern, Technologien und Wissen zur Entwicklung und Herstellung von Massenvernichtungswaffen (atomare, biologische und chemische Waffen) oder anderer, in einem Konfliktfall vergleichbar weitreichend einsetzbarer Technologien (z. B. militärische Weltraumtechnik). Betroffene Bereiche sind breitgefächert und umfassen auch modernste Güter und Technologien wie Nano-Beschichtungen, Quantencomputer und Künstliche Intelligenzen. Besonderes Augenmerk gilt dabei den Dual-Use-Gütern, also Produkten, die sowohl militärische als auch zivile Verwendungen erfüllen oder entsprechend genutzt werden können. Proliferationsrelevante Beschaffungsversuche stellen für hiesige Unternehmen nicht nur ein rechtliches Risiko dar, da sie regelmäßig Verstöße gegen Exportvorschriften implizieren; sie sind zudem geeignet, die eigene Firmenreputation nachhaltig zu schädigen.
Der Bereich Proliferationsabwehr des Verfassungsschutzes NRW tritt zur Bekämpfung solcher Aktivitäten daher in vertrauensvollen Kontakt zu hier ansässigen Unternehmen wie auch Bildungs- und Forschungseinrichtungen, klärt über die Gefahren auf und ist Ansprechpartner für Fragen und Verdachtsfälle.
Cyberabwehr
In der zunehmend vernetzten digitalen Welt können ausländische Nachrichtendienste ihre Operationsziele in den Bereichen Spionage, Einflussnahme und Desinformation sowie Wissenschafts- und Wirtschaftsspionage auch durch Cyberangriffe erreichen. Diese stellen eine permanente Bedrohung für Behörden, Unternehmen aber auch Einzelpersonen sowie die Kritische Infrastruktur (KRITIS) dar.
Die Cyberabwehr des Verfassungsschutzes NRW hat die Aufgabe, staatlich gesteuerte Cyberangriffe zu erkennen, aufzuklären sowie gefährdete Stellen zu sensibilisieren und zu beraten.
Die Cyberabwehr des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes kann per E-Mail unter
oder telefonisch unter der zentralen Einwahl 0211 / 871-2821
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